Folsäure (Vitamin B9)

Kurz-Info

Name: Folsäure, auch: Vitamin B9, Folat, selten: Vitamin B11

Zugehörigkeit: Phenol, Amin, Carbonsäure. Die Synthese von Folsäure erfolgt u. a. aus dem Mikronährstoff Para-Aminobenzoesäure (PABA).

Dosisbereich bei durchschnittlicher Nahrungsaufnahme: Die minimale Tagesdosis (RDA) für Folsäure für Erwachsene liegt bei 400 Mikrogramm (mcg), für schwangere und stillende Frauen bei 600 mcg. Für ältere Menschen wird eine Einnahme von 500 mcg am Tag empfohlen.

Vorkommen in Nahrungsmitteln: Dunkelgrünes Blattgemüse und Salat, Orangen, Hülsenfrüchte (Bohnen und Erbsen), Hefe

Dosisbereich Prävention und Therapie: Bis zu 1000 mcg (1 mg) zur Behandlung von Arteriosklerose und Darmkrebs; 600 mcg in der Schwangerschaft.

Nebenwirkungen: Eine mittel- bis hochdosierte Ergänzung von Folsäure kann den Vitamin-B12-Spiegel senken und so das Risiko eines B12-Mangels erhöhen. Sehr hohe Aufnahmemengen (1000-5000 mcg täglich) können die Anzeichen einer existierenden perniziösen Anämie maskieren und damit die Diagnose erschweren. Um einen B12-Mangel auszuschließen, sollte bei Ergänzung mit höheren Mengen an Folsäure auch mit Vitamin B12 ergänzt werden.

Überblick

Folsäure, auch als Folat, Vitamin-B9 oder -B11 bezeichnet, ist ein wasserlösliches B-Vitamin. Es ist im Stoffwechsel für die Synthese von Bestandteilen der DNA und RNA sehr wichtig, sowie für die normale Bildung der roten Blutkörperchen.

Die eigentliche Folsäure ist eine stabilere Form des wasserlöslichen Vitamins und findet sich vor allem in Nahrungsergänzungspräparaten und damit angereicherten Lebensmitteln.

Natürlich vorkommende Folate finden sich in Lebensmitteln und im menschlichen Körper in vielen verschiedenen Formen (1). Ein Folsäure-Mangel kann viele Auswirkungen von Anämie bis Gefäßerkrankungen haben, und u. a. durch Krankheiten des Verdauungssystems, Alkoholkonsum, Einnahme von nichtsteroidalen Entzündungshemmern, Chemotherapeutika, hormonellen Verhütungsmitteln (Pille) und vielen anderen Medikamenten, sowie genetisch bedingt verursacht werden.
Eine erhöhte Folsäure-Aufnahme kann das Risiko von Neuralrohrdefekten und anderen Problemen in der Schwangerschaft deutlich senken.

Die Forschung zeigt folgende Aspekte der Folsäure:

  • kann das Risiko von Darmkrebs senken
  • verhindert bei Einnahme in der Schwangerschaft Neuralrohr-Defekte wie Gehirn- und Rückenmark-Fehlbildungen beim ungeborenen Kind
  • baut das schädliche Stoffwechselprodukt Homocystein ab
  • senkt das Risiko von Gefäßerkrankungen und Arteriosklerose
  • verbessert die endotheliale Funktion der Arterien bei koronarer Herzkrankheit
  • schützt vor Brustkrebs
  • ausreichende Mengen Folsäure werden bei einer durchschnittlichen westlichen Ernährung häufig nicht aufgenommen
  • kann Darmkrebs wirksam behandeln
  • verbessert die Gesundheit von Herz und Kreislauf
  • kann einige neurologischen Defekte effektiv behandeln
  • verbessert Dysgeusie (ein verminderter oder fehlender Geschmackssinn)
  • ein niedriger Folsäurespiegel steht im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit
  • Kinder mit familiären Fällen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben oft niedrige Folsäure-Spiegel
  • Folsäure kann die Zellteilung bei Colitis ulcerosa positiv beeinflussen

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Die Zahlen in Klammern verweisen auf das Quellenverzeichnis